Pollen, Hausstaub, Tierhaare: Fast ein Drittel der Menschen in Deutschland leiden unter einer Umweltallergie. Pollenallergien machen den Großteil der Allergiker aus, insgesamt sind jedoch alle Typen auf dem Vormarsch. Allergiker müssen sich, das zeigen verschiedene Zukunftsstudien, auf immer längere Pollen-Saisons einstellen. Grund dafür sind die verlängerten Blütezeiten allergieauslösender Pflanzen. Insbesondere von Gräsern, die durch die stetige Klimaerwärmung und steigende CO2-Werte in der Luft sind. Zusätzlich sorgen die Umweltveränderungen nicht nur für länger anhaltende, sondern auch für stärkere Allergie-Symptome.

Behandlungsmöglichkeiten von Allergien

Was tut sich hingegen in der Forschung? Bisher gibt es drei verschiedene Arten der Behandlung: Die Karenz (Meidung des auslösenden Allergens), die symptomatische Behandlung (Linderung der Allergiesymptome mit Medikamenten) und die Hyposensibilisierung (auch Allergie-Impfung oder Immuntherapie genannt). Bei der Hyposensibilisierung wird dem Körper über mehrere Jahre hinweg regemäßig eine geringe Dosis des allergieauslösenden Stoffs gespritzt. So kann sich der Körper mit der Zeit an die eigentlich harmlose Substanz gewöhnen und schlägt bei einem Kontakt nicht mehr „Alarm“.

Neue Forschungsansätze: Personalisierte Behandlung und Allergieprävention

Um der steigenden Belastung und der wachsenden Zahl der Betroffenen entgegenzuwirken, setzt die Allergieforschung auf unterschiedliche Konzepte. Aktuell wird etwa daran gearbeitet, dass Medikamente, die die Symptome einer Allergie unterdrücken, verträglicher werden. Auch natürliche Mittel, die das Immunsystem weniger belasten, sind stark im Kommen. Aber auch die Grundlagenforschung steht nicht still – im Gegenteil. Bisher befassten sich viele Studien nur mit einem Allergieauslöser, dessen Auswirkungen und seiner Behandlung. Immer mehr Forschungsteams geht es hingegen um das große Ganze, bei dem die personalisierte Behandlung an erster Stelle steht. Demnach soll eine Immuntherapie größere Erfolge zeigen, wenn für jeden Patienten ein sogenanntes Risikoprofil erstellt wird. Hierbei sollen nicht nur die Allergene, sondern auch die äußeren Lebensumstände umfasst werden. Umgebung, Verhalten, körperliche Voraussetzungen und Veränderungen sollen im Gesamtkontext betrachtet werden und so eine erfolgversprechendere Therapie bedeuten.
Künftig wird auch die Allergieprävention an Bedeutung gewinnen. In einer Studie haben ForscherInnen einer schwedisch-österreichischen Arbeitsgruppe spezifische Allergene identifiziert, die wichtig für die Vorhersage der Entstehung einer allergischen Erkrankung bei Kindern sind. Vorsorgeuntersuchungen und somit das rechtzeitige Gegensteuern mit einer passenden Immuntherapie könnten ausschlaggebend für die Allergiebehandlung in der Zukunft sein.

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