Was ist Lipoprotein(a)?

Lipoprotein(a), oft abgekürzt Lp(a), ist ein spezielles Blutfett oder besser gesagt ein Lipoprotein, das in der Leber gebildet wird. Es ähnelt dem LDL-Cholesterin, dem sogenannten „schlechten“ Cholesterin, trägt aber zusätzlich eine Besonderheit: ein Proteinfragment namens Apolipoprotein(a). Diese Kombination macht Lp(a) besonders wirkungs- und risikoträchtig. Die Konzentration im Körper hängt weniger von Ernährung oder Lebensstil ab, sondern wird vor allem durch die genetische Veranlagung bestimmt.

Herz-Kreislauf

Warum ist ein hoher Lp(a)-Wert gefährlich?

Ein zu hoher Lipoprotein(a)-Wert kann arteriosklerotische Prozesse fördern, also Ablagerungen und Entzündungen in den Blutgefäßen. Diese wiederum erhöhen das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besonders problematisch: Ein hoher Lp(a)-Wert wirkt oft auch dann, wenn alle anderen Risikofaktoren (z. B. LDL-Cholesterin, Blutdruck, Blutzucker) kontrolliert sind.


Wie erkennt man einen erhöhten Lp(a)-Wert und wer sollte ihn testen lassen?

Ein erhöhter Lipoprotein(a)-Wert verursacht keine spürbaren Symptome und bleibt oft unentdeckt, bis es möglicherweise zu Herzinfarkt oder Schlaganfall kommt. Um Klarheit zu erhalten, ist eine gezielte Blutuntersuchung nötig, die speziell auf Lp(a) testet. Dieser Test gehört nicht zur Routine und muss vom Hausarzt oder Kardiologen zusätzlich angefordert werden.

Blutuntersuchung

Eine Messung ist vor allem dann sinnvoll, wenn:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen früh in der Familie aufgetreten sind (z. B. vor dem 60. Lebensjahr)
  • Gefäßprobleme trotz normaler Cholesterinwerte bestehen
  • eine familiäre Vorbelastung mit Fettstoffwechselstörungen bekannt ist
  • ein Herzinfarkt ohne erkennbare Ursache aufgetreten ist

Da der Wert genetisch bedingt ist, genügt in der Regel eine einmalige Messung im Leben.
Es wird jedoch empfohlen, sich sicherheitshalber testen zu lassen – auch dann, wenn in der Familie keine Vorerkrankungen bekannt sind. Denn es ist möglich, dass entsprechende Fälle nie erkannt, nicht aufgeklärt oder innerhalb der Familie nicht weitergegeben wurden.


Was kann man tun, wenn der Lp(a)-Wert erhöht ist?

Direkt lässt sich der Lp(a)-Wert momentan kaum durch Ernährung oder Lebensstil senken, da er wie gesagt stark genetisch determiniert ist.
Trotzdem gilt:

  • Eine konsequente Kontrolle und gegebenenfalls medikamentöse Senkung der anderen Risikofaktoren – z. B. LDL-Cholesterin, Blutdruck, Blutdruck, Blutzucker, sind essenziell
  • In bestimmten Fällen kann eine sogenannte Lipidapherese angewendet werden, um hohe Werte bei besonders gefährdeten Personen zu senken
  • Zukünftige Medikamente, die gezielt Lp(a) senken, werden aktuell entwickelt und könnten in den nächsten Jahren zur Verfügung stehen.

Hierzu empfiehlt es sich stets, Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu halten.


Fazit

Lipoprotein(a) ist ein ernster, oft vernachlässigter Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie sollten Ihren Lp(a)-Spiegel kennen, insbesondere falls familiäre Vorbelastung besteht oder andere Blutwerte allein nicht ausreichend sind. Durch frühzeitiges Handeln lassen sich bestehende Risiken besser steuern und mögliche Komplikationen vermeiden.

Hierzu empfiehlt es sich stets, Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu halten.

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Quellen: