Wichtige Infos zum Thema Heuschnupfen und Co.

Die Pollen- und Allergiesaison ist bereits in vollem Gange. Sie beginnt immer früher und die Pollen werden aggressiver. Für Birken wird sogar ein Mastjahr erwartet: Sie produzieren besonders viel Pollen, aber auch Staub-, Gräser- oder Sonnenallergien können jetzt Probleme bereiten.

Was passiert eigentlich bei einer Allergie?

Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem überempfindlich auf eigentlich harmlose Stoffe, wie Tierhaare, Nahrungsmittel oder Blütenpollen. Das Immunsystem fehlinterpretiert bestimmte Eiweiße, die z. B. in Pollen enthalten sind, als schädliche Erreger, die es abwehren muss. Die Antikörper, die als Reaktion gebildet werden, regen die Ausschüttung vor allem von Histamin an, das die Schleimhäute reizt und die typischen Symptome verursacht: Niesanfälle, laufende Nasen und tränende Augen. Damit sollen die vermeintlichen Erreger aus dem Körper gespült werden.

Diese Allergien sind häufig

Pollenallergie: Bei einer Pollenallergie (Heuschnupfen) reagiert man gegen Pollen von Bäumen, Sträuchern, Gräsern und Getreide. Die Zahl der Pollenallergiker steigt in der Altersgruppe zwischen 45 und 64 Jahren verglichen mit 2008 um 27 Prozent. Mittlerweile ist der KKH1 zufolge jeder 20. Erwachsene ab 45 Jahren von Heuschnupfen durch Pollen betroffen.

Hausstauballergie: Diese Allergie ist eigentlich keine Reaktion auf den Staub selbst, sondern auf die Exkremente der Hausstaubmilben.

Tierallergie: Meist sind Halter von Katzen, Kaninchen, Hamstern, Pferden oder Hunden betroffen. Eigentlich sind es aber nicht die Tierhaare, die die allergische Reaktion auslösen, sondern vielmehr die Hautschuppen oder Körperflüssigkeiten der Tiere wie Speichel.

Kontaktallergie: Bei der Kontaktallergie reagiert die Haut auf die direkte Berührung mit einem Allergen. Das kann durch getragen Schmuck passieren, aber auch Materialien bzw. Stoffe wie Metalle, Kosmetika, Textilien oder auch Putzmittel können Hautreaktionen auslösen.

Nahrungsmittelallergie: Jedes Nahrungsmittel kann ein potenzielles Allergen sein, von der Banane bis hin zum Fertiggericht.

Sonnenallergie: Hautirritationen, kleine Pickel und Juckreiz, die durch intensivere Sonneneinstrahlung entstehen, können ausgelöst werden. Bekannt ist dabei oftmals die sogenannte „Mallorca-Akne“.

Pricktest gibt Gewissheit: Allergie ja oder nein

Wer das Gefühl hat, unter einer Allergie zu leiden, sollte einen entsprechenden Facharzt oder eine Fachärztin für Allergologie aufsuchen. Zur genauen Diagnose und Abklärung dient in den meisten Fällen der sogenannte Pricktest. Der Arzt tröpfelt allergenhaltige Lösungen auf die Haut und sticht bzw. ritzt diese leicht an. Die Flüssigkeit gelangt in die Haut und löst im Fall einer Allergie an der entsprechenden Stelle eine sichtbare Hautreaktion aus.

Kann man Allergien auch wieder loswerden?

Allergien sind allgemein gut behandelbar und man kann sie in vielen Fällen auch langfristig loswerden. Das geht zum Beispiel mit einer Hyposensibilisierung. Bei einer Hyposensibilisierung, oft auch Allergie- impfung genannt, gewöhnt ein Arzt das Immunsystem mit einem Allergen-Extrakt über einen Zeitraum zwischen drei bis fünf Jahren schrittweise an.

Sind Allergiker stärker gefährdet an Corona zu erkranken?

Untersuchungen der TU München deuten darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen der Menge der in der Luft fliegenden Pollen und steigenden Corona-Infektionen geben könnte. Die Forscher vermuten, dass das Immunsystem von Allergikern durch den Pollenflug schon vorbelastet beziehungsweise geschwächt sein könnte, was virale Infektionen begünstigen könnte.

3 Tipps bei akuter Allergie:

Mit ein paar einfachen Maßnahmen kann man der Allergie und somit auch den lästigen Beschwerden entgegenwirken.

  1. Vermehrt auf Kreuzallergien achten: Heuschnupfen trifft nicht selten auch auf eine Nahrungsmittelallergie, denn deren mikrobiologische Zusammensetzung der Allergene ist sehr ähnlich. Ein Beispiel: Reagiert jemand allergisch auf Haselpollen, verträgt er wahrscheinlich auch keine Hasel- oder andere Nüsse.
  2. Lüften bei Heuschnupfen: Die Pollenbelastung in der Luft schwankt je nach Tageszeit: In Städten ist sie zwischen 6 und 8 Uhr am geringsten, auf dem Land zwischen 19 und 24 Uhr. Regelmäßiges Stoßlüften macht zu diesen Zeiten am meisten Sinn.
  3. Allergenfrei bleiben: Haare und Kleidung sind wahre Sammelstellen für Allergene, besonders für Pollen und Tierhaare. Eine Dusche vor dem Schlafengehen, inklusive Haarwäsche, sowie getragene Kleidung nicht ins Schlafzimmer zu bringen, können helfen, nachts weniger unter den Symptomen zu leiden.

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