Das gesetzliche Renteneintrittsalter liegt in Deutschland bei 67 Jahren, für viele Menschen eine hohe Hürde. Vielleicht haben auch Sie sich schon gefragt: Muss ich wirklich bis 67 arbeiten? Oder: Wie kann ich früher in Rente gehen, ohne auf zu viel zu verzichten?
In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen kompakten Überblick der Rente mit 67, zeigen Chancen und Risiken auf wenn sie Rente mit 63 beziehen wollen und helfen Ihnen, realistisch zu planen.
Warum das Rentenalter steigt und welche Auswirkung das für Sie haben könnte
Die Rente mit 67 wurde eingeführt, um das Rentensystem langfristig zu stabilisieren, da die Rentenkassen durch die steigende Lebenserwartung und sinkende Geburtenrate zunehmend belastet werden. Wer ab 1964 geboren ist, erreicht die Regelaltersrente mit 67 Jahren ohne Abschläge. Es gibt jedoch legale Wege, den Renteneintritt vorzuverlegen.
Der Generationenvertrag besagt, dass die arbeitende Generation die Renten der aktuellen Ruheständler finanziert. Dieser Vertrag funktioniert nur, solange genug Erwerbstätige in das System einzahlen. Die demografische Entwicklung mit immer weniger Beitragszahlern und immer mehr Rentnern stellt das System jedoch vor große Herausforderungen. Die Rente mit 67 ist eine Reaktion auf diese Problematik.
Obwohl der Generationenvertrag unter Druck steht, gibt es Möglichkeiten, den Renteneintritt zu verlagern – zum Beispiel durch Frühverrentung oder private Altersvorsorge.
Frührente? Diese Optionen stehen Ihnen offen
• Rente mit 63: Wenn Sie 45 Beitragsjahre vorweisen können, dürfen Sie abschlagsfrei mit 63 Jahren in Rente gehen.
• Teilrente (Flexi-Rente): Sie reduzieren Ihre Arbeitszeit und beziehen gleichzeitig anteilig Rente.
• Frührente mit Abschlägen: Frühestens mit 63 Jahren möglich, allerdings mit 0,3 % Abschlag pro Monat, das kann aber bis zu 14,4 % insgesamt ausmachen.
• Private Vorsorge: Lebensversicherungen, Betriebsrenten oder Vermögen helfen, finanzielle Lücken zu schließen.
Was ein früher Rentenbeginn für Ihre Finanzen bedeutet
Ein früherer Renteneintritt kann zu geringeren monatlichen Rentenzahlungen führen.
Bedenken Sie:
• Sie zahlen weniger Beiträge ein
• Sie beziehen länger Rente
• Sie erhalten gegebenenfalls lebenslange Abschläge
Standardverdiener (bei 3.796 € brutto monatlich)
- Rente mit 67: 1.600 EUR monatlich
- Rente mit 63 (mit 14,4 % Abschlag): ca. 1.368 EUR monatlich
- Monatlicher Verlust: 232 EUR
- Abschlag über 4 Jahre: ca. 11.136 EUR
Geringverdiener (unter 2.530 € brutto monatlich)
- Rente mit 67: 1.000 EUR monatlich
- Rente mit 63 (mit 14,4 % Abschlag): ca. 856 EUR monatlich
- Monatlicher Verlust: 144 EUR
- Abschlag über 4 Jahre: ca. 6.912 EUR
Gegenüberstellung | Netto – Standardverdiener | Netto – Geringverdiener |
Rente mit 67 | 1.600 € monatlich | 1.000 € monatlich |
Rente mit 63 | 1.368 € monatlich (−14,4 %) | 856 € monatlich (−14,4 %) |
Monatlicher Verlust | 232 € | 144 € |
Abschlag über 4 Jahre | 11.136 € | 6.912 € |
Rentenbezug über 4 Jahre | 65.664 € | 41.088 € |

Was heißt das konkret?
Für Menschen mit niedrigem Einkommen ist der Abschlag spürbar – und kann weh tun.
Aber: Wer körperlich oder emotional stark belastet ist, kann diese Zeit als unbezahlbar empfinden. Ob sich der frühere Ruhestand lohnt, hängt deshalb nicht nur vom Kontostand, sondern vor allem von der eigenen Lebenssituation ab.
Nächste Woche erhalten Sie weitere Tipps für Ihre Frührente. Bleiben Sie gespannt.
Quellen:
www.deutsche-rentenversicherung.de
www.bmas.de
www.bpb.de
www.finanztip.de
https://www.test.de/Rente-mit-63-5197662-0/
https://www.clark.de